Zur Befestigung schwerer Anbauteile oder tragender Konstruktionen in Beton oder Mauerwerk werden Dübel-Systeme mit einer Zulassung für Einzelbefestigung benötigt. Typische Schwerlastbefestigungen sind Geländer, Konsolen, Balkenanschlüsse, Stahlträger oder Metallkonstruktionen.
Schwerlastdübel kommen überall dort zum Einsatz, wo Kunststoffdübel und andere untergeordnete Befestigungsmittel nicht mehr weiterkommen. Der Schwerlastanker, eine besondere Form des Metalldübels, wird für anspruchsvollste Aufgaben eingesetzt und kann von der Funktion her ein Spreizdübel, Hinterschnittdübel oder Verbunddübel sein. Die Belastungsfähigkeit geht von einigen hundert Kilogramm bis zu mehreren Tonnen – in Abhängigkeit von der genauen Dübelart, -größe und der Tragfähigkeit des Untergrundes.
Was bei Schwerlastankern zu beachten ist
Schwerlastanker sind bauaufsichtlich- und sicherheitsrelevante Bauteile, darum gibt es auch einiges zu beachten. Was mit ihnen befestigt wird, darf sich unter keinen Umständen vom Beton oder Mauerwerk lösen und dabei jemanden verletzen oder großen Sachschaden anrichten. Daher gibt es spezielle Prüfungen, die diese Art von Dübeln aufweisen müssen. Das auch von anderen technischen Geräten bekannte CE-Zeichen sagt über die tatsächlichen Materialeigenschaften zunächst wenig aus. Es bedeutet lediglich, dass das Produkt den Harmonisierungsrechtsvorschriften der EU über dessen Anbringung entspricht – ein Qualitätsurteil ist es damit noch nicht. Viel wichtiger ist die Europäische Technische Zulassung bzw. Bewertung, engl. ETA abgekürzt (European Technical Approval bzw. Assessment).
Lesen Sie in hier mehr über die Zulassungen.
Die Europäische Technische Zulassung
Diese Zulassung besagt, dass der betreffende Schwerlastanker einen normierten Prüfzyklus durchlaufen hat. Dieser legt die genauen Bestandteile und Einsatzbereiche des Dübels, die Montageschritte und -parameter, die Belastbarkeit und vor allem den für einen festen Halt benötigten Untergrund fest. Beim Kauf von Schwerlastdübeln, insbesondere bei Billiganbietern, sollte daher zwingend auf eine entsprechende ETA-Kennzeichnung geachtet werden.
Diese Zulassungen finden Sie hier zur Einsicht.
Beispielsweise besitzen die Würth Metallspreizdübel Fixanker W-FAZ und Hochleistungsanker W-HAZ diese ETA und sind somit für schwerste Anforderungen geprüft und zugelassen. Auch unser Hinterschnittanker, die Betonschraube W-BS ist ein sehr beliebter zugelassener Schwerlastdübel bei kurzen Montagezeiten und hohen Lastwerten in Beton. Zu guter Letzt darf natürlich auch die ETA für unsere Injektionsdübel – z.B. unser WIT-VM 250 nicht fehlen, der einen Problemlöser im Schwerlastbereich unter höchsten Ansprüchen darstellt.
Genaue Kenntnis des Untergrunds ist zwingend!
Wenn schwere Lasten herabfallen, kann es Tote und Schwerverletzte geben. Diese an sich nicht neue Erkenntnis sollte man sich bei der Montage mit Schwerlastdübeln ständig in Erinnerung rufen. Die Beschaffenheit des Untergrundes ist dabei das allerwichtigste. In den meisten Fällen versagt der Untergrund bevor der Dübel nachgibt. Daher sollte man sich zur Anbringung großer Lasten unbedingt das nötige Wissen im Bereich Dübeltechnik aneignen oder gegebenenfalls einen Statiker zur Auslegung der Dübel hinzuziehen.
Mehr zum Würth Schulungsangebot finden Sie hier.
Bei der Montage von Schwerlastdübeln ist eine genaue Kenntnis des Untergrunds zwingend erforderlich. So macht es beispielsweise einen Unterschied, ob man in Beton, Vollziegel oder Lochstein bohrt. Wobei in Lochsteinen und Vollsteinen mit geringer Festigkeit immer Drehgebohrt werden sollte. Das Loch muss gerade sein, nur max. +/- 5° Abweichung sind in der Toleranz.
Auch die Bohrlochtiefe und dementsprechend die Verankerungstiefe der Dübel müssen ausreichend und nach Zulassung gewählt werden, um die volle Tragfähigkeit des Schwerlastankers zu erreichen. Eine Bohrlochreinigung entsprechend der Setzanweisung ist genauso unerlässlich, wie das richtige Werkzeug laut Setzanweisung zur Montage. Entsprechend dem Untergrund und der benötigten Haltekraft muss der Schwerlastanker also sorgfältig ausgewählt und eingebaut werden. Näheres regeln die sogenannten „ETA-Optionen“. Diese legen fest für welchen Untergrund im Detail der Dübel geeignet ist. Folgender Merksatz gilt jedoch immer: Jeder Dübel ist nur so stark, wie der Untergrund, in dem er befestigt ist!
Funktionsprinzip von Schwerlastdübeln
Weitere Informationen zur Würth Dübeltechnik finden Sie unter www.wuerth.at/duebeltechnik.
Die Verarbeitungsangaben sind Empfehlungen, die auf unseren Versuchen und Erfahrungen beruhen; vor jedem Anwendungsfall sind Eigenversuche durchzuführen bzw. die schriftlichen Herstellerangaben, Setzanweisungen und falls vorhanden Zulassungsbestimmungen (siehe jeweilige ETA) einzuhalten. Aufgrund der Vielzahl der Anwendungen sowie der Lagerungs- und Verarbeitungsbedingungen übernehmen wir keine Gewährleistung für ein bestimmtes Verarbeitungsergebnis. Soweit unser kostenloser Kundendienst technische Auskünfte gibt bzw. beratend tätig wird, erfolgt dies unter Ausschluss jeglicher Haftung, es sei denn, die Beratung bzw. Auskunft gehört zu unserem geschuldeten, vertraglich vereinbarten Leistungsumfang oder der Berater handelte vorsätzlich. Wir gewährleisten gleich bleibende Qualität unserer Produkte, technische Änderungen und Weiterentwicklungen behalten wir uns vor.
Hallo,
Welche Befestigung würden sie Empfehlen?
Es werden Solarpanele an ener HausMauer befestigt. Mauer besteht aus Bimsstein mit paar Hohlräumen.
Panelle sind nicht schwer, nur die Windlast könnte das Thema sein. Pro Panel werden 8 Schrauben vorgesehen.
Hallo! Weitere Informationen und Details zur Befestigung von Solaranlagen finden Sie unter https://www.wuerth.at/photovoltaik. Viele Grüße!
Liebes Würth-Team,
ich möchte gerne eine Markise (4m Länge, 76kg schwer) an einer Fassade, die mit einer 120mm Dämmung + Putz versehen ist aufhängen. Die Markise soll an die Stirnseite eines Freisitz kommen, bei dem die Betondecke über dem EG einfach weiter nach draußen gezogen wurde. Darüber befindet sich kein Wohnraum, sodass eine thermische Abdichtung wegen einer Kältebrücke nicht notwendig ist.
Die Markise hat 3 Halter, die mit jeweils 4 Schrauben fixiert werden.
Ich habe mich für das Amo-Max-System mit den Hülsen mit 120mm entschieden. Nun ist nur noch die Frage nach den zu benützenden Schwerlastankern offen. Die Löcher in den Halterungen der Markise haben 14,2mm Durchmesser. Es könnten also theoretisch M14 Schwerlastanker verwendet werden. Leider habe ich diese aber im Sortiment nicht gefunden.
Meine Frage ist nun, ob eventuell auch M12 Schwerlastanker gehen würden und wie tief ich dann die Bohrung in den Beton machen muss, damit das alles sicher hält.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen 🙂
Viele Grüße!
Hallo Timo,
vielen Dank für die Anfrage. Trotz der genauen Beschreibung lässt sich hier leider ohne weitere Details keine pauschale Antwort geben. Als Kunde von Würth Österreich ist es unter Angabe der Kundennummer möglich, weitere Skizzen und Details zur genauen Lage der Befestigung an Ing.Engineering@wuerth.at zu senden.
Viele Grüße!
Hallo,
Ich konnte erfolgreich vier Ihrer Anker erfolgreich in ein Punktfundament einbringen und eine Metallstele so dann fest am Fundament verankern. War deutlich einfacher als gedacht, auch dank Ihrer Anleitung. Nun hat sich herausgestellt, dass die Metallstele leider nochmal durch eine andere getauscht werden muss (bei der montierten war die Lackierung in einem falschen Farbton), daher meiner Frage: Kann ich einfach die 4 Muttern wieder lösen, die Metallstele tauschen und wieder festziehen mit dem entsprechenden Drehmoment? Oder würde dadurch die Struktur/Festigkeit des Ankers im Fundament beeinträchtigt werden? Ich kann zur Not die montierte Metallstele lassen, würde aber gerne dann doch tauschen falls der Anker das mitmacht.
Vielen Dank!
Thomas P
Hallo, bei einem akt. Projekt setzen wir das Ankersystem W-VIZ-A/S M20x175mm Art.-Nr. 0905 442 011 ein, mit angegebenen Bohrlochdurchmesser D=22mm, jetzt ist aber mit D=24mm auf der Baustelle gebohrt worden.
Hat das einen Einfluss auf die statischen Eigenschaften oder ist der Nachteil nur dass man mehr Injektionsmasse benötigt?
Hallo Konrad,
bei dieser Dimension gibt es die Besonderheit, dass das Bohrloch mit einem Durchmesser von 22mm gebohrt werden muss. Bei den anderen Varianten M20 ist der Durchmesser 24mm vorgeschrieben.
Es gäbe daher die Möglichkeit, dass hier tiefer verankert wird und eine längere Ankerstange z.B. M20x230 verwendet wird.
Da das Bohrloch größer gebohrt wurde, können wir anhand in der Zulassung befindlichen Werte, keine statische Auskunft (Zug – Querlast) zur Verfügung stellen.
Viele Grüße!
Hallo, ich möchte gerne einen Doppelstabmattenzaun mit der Höhe 1830 mm und ungefähr 17 Meter Länge auf einer Mauer mit Schwerlastanker befestigen. Meine Frage dazu, wie breit sollte die Mauer sein um einen Optimalen Seitenhalt zu gewährleisten?
Mit freundlichen Grüßen
Harald Szorentini
Hallo Harald,
diese Frage kann dir ein Schalungsbauer auf alle Fälle besser beantworten.
Unser Spezialist empfiehlt für diese Art der Anwendung einen Injektionsmörtel (z.b. WIT VM 250) samt Ankerstange in Edelstahl A4, der keinen Spreizdruck auf die Bohrlochwand ausübt und zusätzlich das Bohrloch noch weitestgehend abdichtet. Bei Durchmesser M10 beträgt der minimale Rand- sowie Achsabstand 50mm.
Viele Grüße!
Hallo,
welches System würde man bei einer Steinschlichtung, also Fels am besten einsetzen? Wir würden gerne eine freischwebende Stiege (Trittstufen aus Sandstein) montieren und so unterschiedliche Ebenen verbinden.
Beste Grüße!
Kann ich das System mit dem Kleber auch nutzen, um eine Wandhalterung für ein TV-Gerät zu installieren?
45kg – 85″ – 1,20 ausfahrbar.
M8 Schrauben passen. Welcher Drehmoment ist denn der richtige?
Hallo Julia,
um deine Frage zu beantworten müssen wir wissen, um welchen Untergrund es sich handelt: Beton, Mauerwerk oder Plattenwerkstoff (z.B. Gipskarton)?
Danke dir,
Viele Grüße,
Dein Würth Team
Danke. Es ist Ytong 25cm + Putz.
Liebe Julia,
wir haben bei unseren Experten nachgefragt und würden folgendes WIT empfehlen:
Allrounder WIT VM 250 + Innengewindeankerstange W-VI-IG/s M8
Hier kann eine M8 Schraube eingedreht werden. max. Montagedrehmoment: 2Nm
Liebe Grüße,
Dein Würth Team
Hallo,
Wie kann man einen Schwerlastdübel wieder entfernen?
Hallo!
Unsere Betonschrauben W-BS können durch einfaches Herausdrehen wieder demontiert werden. Dies ist einer der Vorteile der W-BS, da sie demnach auch für temporäre Befestigungen genutzt werden können. Bei spreizenden Ankern (z.B. Fixanker W-FAZ oder Hochleistungsanker W-HAZ) ist eine Entfernung nur unter großem Aufwand (abschneiden und dann ausbohren) möglich. Bei den Injektionsdübeln, die mit einer Gewindeankerstange gesetzt wurden (z.B. Ankerstange W-VI-A), kann man ein Herausdrehen bzw. Herausziehen versuchen, indem man auf die Mutter bzw. Gewindestange ein hohes Drehmoment aufbringt, wobei diese Methode, wenn, dann nur bei kleineren Durchmessern, funktioniert. Bei Injektionsdübeln, die mit tannenförmigen Ankern, wie z.B. unsere W-VIZ-A gesetzt wurden, ist ebenfalls nur ein Abschneiden und mühsames Ausbohren möglich.
Viele Grüße!