Durchschnittliche Lesedauer: 5 minutes
Kaum ein Handwerker in der Holzbearbeitung kommt ohne Schleifen aus. Sei es, um Holzflächen zu glätten oder um einen optimalen Lackaufbau zu erzielen. Wichtig dabei ist neben Erfahrung und Geschick vor allem die Wahl des richtigen Schleifmittels. Denn wer hier falsch liegt, zahlt drauf und läuft sogar Gefahr, Schäden zu verursachen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie für jeden Arbeitsschritt ganz einfach das passende Schleifmittel finden und dessen Lebensdauer verlängern.
Holz ist nicht gleich Holz. Als Tischler arbeiten Sie mit sehr unterschiedlichen Materialien: Hart- und Weichholz, heimische Hölzer oder Tropenhölzer, aber auch Sperrholz, furnierte oder MDF-Platten. Damit ist klar: Sie brauchen das richtige Schleifmittel, um möglichst schnell ein optimales Schleifergebnis zu erzielen.
Unterschieden wird bei den Schleifmitteln in erster Linie zwischen flexiblen Handschleifmitteln für Rundungen und Kanten sowie Schleifscheiben für den Maschinenhandschliff (Exzenterschleifer) für die Flächenbearbeitung.
Besonders wichtig bei der Wahl des Schleifmittels ist die Körnung. Sie gibt an, wie groß die einzelnen Mineralkörper sind, die auf den Träger aufgebracht sind. Das heißt: Je gröber die Körnung, desto gröber der Schliff.
Körnung 100 bedeutet etwa, dass die größten Körner durch ein Sieb passen, das 100 Maschen pro Zoll aufweist. Leicht zu merken: Je kleiner die Zahl, desto gröber das Korn. In Europa wird zur Kennzeichnung der Körnung die sogenannte FEPA-Norm verwendet. Bei Schleifpapieren ist die Körnung mit einem P gekennzeichnet. Dieser Hinweis ermöglicht es, die Schleifmittel verschiedener Hersteller einfach miteinander zu vergleichen.
Längere Lebenszeit und staubfreies Arbeiten durch optimales Lochbild
Die Lebensdauer des Schleifmittels wird Standzeit genannt. Sie ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Den größten Einfluss hat der Schleifstaub. Setzt er sich in der Körnung fest, wird nicht nur das Schleifergebnis beeinträchtigt. Der Staub verursacht zudem permanent neue Kratzer während des Schleifvorgangs.
Je nach Holzart und gewünschtem Schliffbild lässt sich die Standzeit spürbar verlängern: mit der Wahl des richtigen Schleifmittels. Der wichtigste Faktor bei der Auswahl ist die Absaugung des Schleifstaubs. Hier spielt die Art der Körnung eine Rolle, vor allem aber das Lochbild des Schleifpapiers. Je mehr Löcher das Lochbild des Schleifpapiers aufweist, desto schneller kann der Staub abtransportiert werden. Er setzt sich nicht in der Körnung fest und Sie können das Schleifmittel länger benutzen.
Drei Arbeitsschritte – und die passenden Schleifmittel
Schritt 1: Vorschliff/ Grobschliff
Ziel des Vorschliffs ist es, die Oberfläche für die weiteren Arbeitsschritte vorzubereiten.
Verwenden Sie für den Vorschliff Werkzeug mit grobem Schleifpapier in der Körnung P80 bis P150 und bearbeiten Sie die Oberfläche.
Auch die Netzschleifscheibe Net Perfect für hohen Abtrag beim Schleifen von Hart- und Weichholz ist für den Vorschliff in entsprechender Körnung geeignet.
Schritt 2: Feinschliff/ Zwischenschliff
Das Ziel des Zwischenschliffs ist die Vorbereitung auf die Endbehandlung des Holzes mit Beize, Wachs, Öl oder Lack. Aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften von Holz, richten sich die Holzfasern auf, sobald Flüssigkeiten aufgetragen werden. Diese werden daher nach dem Trocknen im Zwischenschliff abgeschliffen.
Welches Schleifmittel Sie beim Fein- bzw. Zwischenschliff verwenden sollten, hängt davon ab, wie das Holz danach weiterbehandelt wird: Für unbehandeltes Weich- und Hartholz sowie für furnierte Platten die gebeizt oder geölt werden sollen, empfehlen wir eine mittlere Körnung zwischen P150 und P180. Feiner sollte die Körnung in diesem Fall nicht sein, da das Holz durch den feineren Schliff weniger Beize aufnehmen kann. Soll das Holz am Ende gewachst werden, liegen Sie mit einer Körnung zwischen P150 und P240 richtig.
Schritt 3: Vorbereitung zur Lackierung
Für Hochglanzlackierungen ist es zwingend notwendig, dass eine absolut glatte Fläche geschaffen wird. Andernfalls könnten, je nach Lichteinfall, Unebenheiten zu sehen sein.
Diese werden zunächst durch ein Füllmittel oder Grundierung ausgeglichen und anschließend geschliffen, bevor die Lackschicht aufgetragen wird. Bei diesem Arbeitsschritt sollte ein Schleifmittel mit sehr feiner Körnung benutzt werden, P1000 bis 3000.
Der Glanzgrad selbst wird dann mit Hilfe von Polituren herausgearbeitet.
Unsere Produkt-Empfehlungen
In unserer Broschüre finden Sie einen Überblick der von Würth empfohlenen Schleifmittel, eine Anwendungsmatrix sowie eine genaue Beschreibung unseres High-End-Schleifmittels. Dank seiner speziellen Multilochung gewährleistet es eine extrem schnelle Absaugung des Schleifstaubes. Dadurch lässt es sich problemlos für alle Hölzer anwenden. Gleichzeitig deckt es alle Lochbilder der gängigen Maschinenhersteller ab.
Dieser Beitrag erschien zuerst im Online-Magazin der Adolf Würth GmbH & Co. KG.