Die Hebebühne gehört zur Grundausstattung jedes Kfz-Betriebs, denn viele Arbeiten sind ohne sie gar nicht möglich. Da sie ein zentrales Arbeitsgerät ist, kann ein Ausfall einen vorübergehenden Stillstand in Ihrem Betrieb bedeuten. Deshalb ist es umso wichtiger, die Hebebühne richtig zu pflegen und zu warten. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Damit Sie lange, sicher und vor allem zuverlässig mit Ihrer Hebebühne arbeiten können, ist eine regelmäßige Wartung notwendig. Dazu gehören die Reinigung, Schmierarbeiten, Öl-, bzw. Fett- und Einstellarbeiten. Die To-Dos und Zeitintervalle variieren je nach Bauweise der Hebebühne und sind im Wartungsbuch Ihres Geräts zu finden. Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst, die Sie als Richtlinie heranziehen können. Für eine individuelle Beratungstermin zu Ihrem Gerät bzw. Vereinbarung einer Wartung stehen Ihnen die Würth Spezialisten zur Verfügung.
WICHTIG: Trennen Sie die Hebebühne vom Strom, bevor Sie mit den Wartungsarbeiten beginnen!
Starten Sie mit der Reinigung der Hebebühne
Um auftretende Schäden am Lack und an den Bauteilen frühzeitig erkennen zu können, sollte die Hebebühne bei jeder Wartung sorgfältig gereinigt werden. Entfernen Sie dazu den angesammelten Schmutz und überschüssiges Fett. Achten Sie darauf, dieses Fett zu entsorgen und nicht wiederzuverwenden, da durch Verunreinigungen wichtige Teile der Hebebühne beschädigt werden können.
Tipp: Für das Auffangen von Altöl unter Hebebühnen eignen sich mobile Altölsammler.
Weiterführende Informationen zu Anlagen für flüssige Betriebsstoffe finden Sie hier.
Nun haben Sie freie Sicht auf mögliche Lackschäden. Auch wenn diese auf den ersten Blick unproblematisch wirken, sollten sie ausgebessert werden. Nur so kann aufkommender Rost auf dem Metall darunter eingedämmt werden.
Es wird empfohlen, diese Reinigung an der Hebebühne einmal im Monat durchzuführen. Einmal pro Jahr sollte zusätzlich der Ölbehälter und der Ölfilter gereinigt und bei Schäden auch ausgetauscht werden.
Damit die Hebebühne wie geschmiert läuft
Das regelmäßige Schmieren minimiert den Verschleiß der einzelnen Komponenten und sorgt für eine längere Zuverlässigkeit. Deshalb sollten alle beweglichen Teile so wie z.B. die Seilrollen der Hebebühne wöchentlich geschmiert werden. Bei einer Spindelhebebühne sollten Sie zusätzlich ein Mal pro Monat die Spindel bzw. Hubmuttern, die Kette oder Kardanwelle und die Spindellagerung schmieren.
Safety first – auch bei Ihrer Hebebühne
Eine der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen des Geräts ist die Tragarmarretierung, denn diese Verriegelung sichert die Hebebühne gegen ungewolltes Bewegen. Sollte die Verriegelung defekt sein, kann es passieren, dass ein Tragarm unter dem Fahrzeug schwenkt und das Fahrzeug dadurch kippt. Deshalb empfehlen wir, die Tragarmverriegelung einmal pro Quartal zu kontrollieren und bei Bedarf auszutauschen.
Bei den Tragarmen selbst sollten Sie halbjährlich prüfen, ob die Auszugsbegrenzung aktiv ist. Dazu lassen Sie den Arm auf die komplette Länge ausfahren und kontrollieren sobald die maximale Länge erreicht ist, ob der Arm automatisch blockiert.
Sind die Gummiauflagen noch rutschfest?
Die Trageteller aus Gummi sorgen dafür, dass die Fahrzeuge stabil und ohne Schäden angehoben werden können. Sie müssen möglichst rutschfest sein, damit das darauf angehobene Fahrzeug den bestmöglichen Halt hat.
Wir empfehlen eine regelmäßige Kontrolle der Gummiauflagen, denn wenn eine defekt ist, sollte diese sofort gewechselt werden.
Gummiteller und Gummiklötze in allen gängigen Formen und Größen finden Sie in diesem Katalog.
Hält die Verankerung?
Eine Hebebühne wird mit Dübeln fest im Boden verankert. Besonders bei neu installierten Hebebühnen oder bei älteren Böden sollte man gelegentlich kontrollieren, ob die Dübel noch festsitzen. Das machen Sie, indem Sie mit einem Drehmomentschlüssel prüfen, ob sich die Dübel nachziehen lassen.
Was bei Hydraulikhebebühnen zusätzlich zu beachten ist
Bei einer Hydraulikhebebühne ist es zusätzlich erforderlich, regelmäßig den Ölstand und die Hydraulikdichtungen zu prüfen, die genauen Intervalle geben die Hersteller vor. Einmal im Monat sollten Sie das Hydrauliköl an sich prüfen und gegebenenfalls nachfüllen oder bei Verunreinigung ersetzen.
Achten Sie darauf, nach jedem Ölwechsel das Hydrauliksystem zu entlüften. Dabei muss der Behälter gut verschlossen sein, damit sich das Öl im gesamten Hydrauliksystem verteilen kann. Wenn der Ölwechsel davor nie notwendig war, ist er spätestens nach einem Jahr gemeinsam mit der Entlüftung fällig. Sie möchten mehr über die Hebebühnen-Modelle erfahren, die bei Würth erhältlich sind? Hier finden Sie eine Übersicht.
Abschließend haben wir für Sie eine Checkliste an Wartungsaufgaben erstellt, die Sie täglich durchführen sollten. Im Normalfall reicht hier eine Sichtprüfung aus, aber bei Bedarf sollte auch eine Funktions- bzw. Hörprüfung durchgeführt werden:
Checkliste für Ihre täglichen Wartungsaufgaben
- Überprüfen der Kabel, Gleitflächen, Auflagen, Rahmen und Verbindungen auf Beschädigungen bzw. Defekte
- Sicherstellen, dass Schrauben, Muttern und Bolzen fest angezogen sind
- Hydrauliksystem auf mögliche Lecks prüfen
- Kontrolle der Sicherheitseinrichtungen wie dem Notaus-Schalter, der Armverriegelung und der Sicherheitsverriegelung
„Die Wartungsaufgaben variieren je nach Gerät und Hersteller. Deshalb ist es besonders wichtig, gut geschultes Personal mit Erfahrung und Know-how einzusetzen, das nach Protokoll und Herstellervorgaben vorgeht.
Ein besonderer Vorteil für unsere Kunden sind vereinbarte Wartungsverträge. Hier melden wir uns bevor die Wartung fällig ist und führen diese dann fachmännisch durch.“
Florian Andrä, Würth Spezialist Werkstattausrüstung
Nutzen Sie die Möglichkeit, schnell und einfach eine Wartung einzumelden: Anmeldung einer Wartung.
Weiterführende Informationen zur Hebetechnik finden Sie auf der Website zur Würth Werkstattausrüstung.
Danke für den Beitrag, besonders zu den Tipps der täglichen Wartungsaufgaben. Ich möchte meine Maschinen neu ölen und möchte mir dafür HLP 46 Hydrauliköl kaufen. Interessant, dass man nach jedem Ölwechsel das Hydrauliksystem entlüften sollte.