Wer bereits Dübel für unterschiedlichste Anwendungen in Gebrauch hatte, der weiß, dass Dübel nicht gleich Dübel ist. So gibt es nicht nur eine breite Palette von den verschiedensten Dübeln im Bereich der Injektionsdübel, Hinterschnitt-Dübel oder Spreizdübel im Generellen, sondern auch innerhalb der Gruppe der Fixanker („drehmomentkontrolliert spreizende Metalldübel“) kann je nach Anwendungsfall auf unterschiedliche Fixanker zurückgegriffen werden. In diesem Beitrag verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Fixanker.
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Welche Fixanker gibt es?
Die Würth Fixanker W-FA sind zulässig für Anwendungen in der Beton-Druckzone (= „Option 7“) oder auch als Mehrfachbefestigung nicht tragender Systeme (z.B. abgehängte Decken). Ihr optisches Merkmal ist ein zweigeteiltes Spreizteil und sie sind erhältlich in den Größen M6 – M20:
Die W-FAZ (Würth Fixanker, Zugzone) sind zulässig für Anwendungen sowohl in der Beton-Druckzone, als auch in der Beton-Zugzone (= „Option 1“). Ihr optisches Merkmal sind ein dreigeteiltes Spreizteil (für ein sicheres Nachspreizen im gerissenen Beton). Sie sind erhältlich in den Größen M8 – M27:
Die W-FAZ/IG (Würth Fixanker, Zugzone, Innengewinde) sind ebenfalls zulässig für Anwendungen sowohl in der Beton-Druckzone, als auch in der Beton-Zugzone (= „Option 1“) und haben anstatt des Außengewindes einen Innengewindeanschluss, bei dem die dazu passende Schraube schon im System mitgeliefert wird. Sie haben, ebenso wie die W-FAZ ein dreigeteiltes Spreizteil (für ein sicheres Nachspreizen im gerissenen Beton). Sie sind erhältlich in den Größen M6 – M12:
Anmerkung: Grundsätzlich ist von einer Beton-Zugzone (gerissener Beton) auszugehen, außer man hat einen statischen Nachweis über eine Druckzone (ungerissener Beton). Alle Fixanker-Varianten sind in drei verschiedenen Materialausführungen und diversen Längen (auszuwählen je nach tatsächlicher Befestigungshöhe und je nach erforderlicher Setztiefe) erhältlich. Außerdem besitzen alle Fixanker entsprechende Europäisch Technische Zulassungen und Prüfungen bezüglich des Feuerwiderstandes.
Wann verwende ich welches Dübel-Material?
In der Dübeltechnik werden drei verschiedene Arten von Materialien unterschieden:
- Stahl verzinkt „S“
- nichtrostender Stahl „A4“
- hochkorrosionsbeständiger Stahl „HCR“
Je nach Anwendungsfall und Umgebungseinflüssen wird das entsprechende Material des Dübels gewählt, um auch wirklich „zulässig“ zu montieren – so auch beim Fixanker. Der Stand der Technik sowie die „Europäisch Technischen Zulassungen/Bewertungen“ besagen hier folgendes zu den Anwendungsbedingungen / Umwelteinflüssen:
- Bauteile unter Bedingungen trockener Innenräumen (Stahl verzinkt, nichtrostender Stahl oder hochkorrosionsbeständiger Stahl)
- Bauteile im Freien, einschließlich Industrieatmosphäre und Meeresnähe oder Bauteile in Feuchträumen, wenn keine besonders aggressiven Bedingungen vorliegen
(nichtrostender Stahl oder hochkorrosionsbeständiger Stahl) - Bauteile im Freien und in Feuchträumen, wenn besonders aggressive Bedingungen vorliegen (hochkorrosionsbeständiger Stahl)
Anmerkung: Aggressive Bedingungen sind z.B. ständiges, abwechselndes Eintauchen in Seewasser oder der Bereich der Spritzzone von Seewasser, chlorhaltige Atmosphäre in Schwimmbadhallen oder Atmosphäre mit extremer chemischer Verschmutzung (z.B. bei Rauchgas-Entschwefelungsanlagen oder Straßentunneln, in denen Enteisungsmittel verwendet werden).
Mehr zu diesem Thema ist in folgendem Beitrag nachzulesen: https://news.wuerth.at/warum-sind-im-aussenbereich-rostfreie-duebel-vorgegeben/
Doppelter Einsatz für Fixanker: Vorsteck- und Durchsteckmontage
Ein Vorteil der Fixanker ist, dass diese sowohl in der Vorsteck- als auch in der Durchsteckmontage montiert werden können. Was bedeutet das nun?
Bei der Vorsteckmontage wird zuerst das Bohrloch entsprechend Setzanweisung im Beton erstellt und gereinigt, dann der Anker in das Bohrloch eingeschlagen und danach erst das zu befestigende Bauteil angebracht und mittels beiliegender Scheibe und Sechskantmutter unter Einhaltung des vorgegebenen Drehmoments montiert.
Bei der Durchsteckmontag hingegen ist der Vorteil, dass alle Montageschritte durchgeführt werden können, auch wenn das zu befestigende Bauteil schon am Montageuntergrund in seiner Endposition aufliegt – die Bohrlocherstellung, Bohrlochreinigung und das Einschlagen des Ankers also „durch“ zum Beispiel den Holzbalken oder die Metallplatte hindurch erfolgen kann. Dies stellt natürlich bei der Montage eine Vereinfachung dar, da zum Beispiel eine Bohrschablone oder das genaue Anzeichnen der Lage der Befestigungspunkte entfallen und man dadurch zügiger und einfacher montieren kann.
Anmerkung: Fixanker und allgemein „drehmomentkontrolliert spreizende Dübel“ können nur dann als ordnungsgemäß gesetzt betrachtet werden, wenn beim Setzen das vorgeschriebene Montagedrehmoment aufgebracht, der Dübel verspreizt und damit eine Vorspannkraft im Dübel erzeugt werden konnte. Daher muss das Anziehen stets mit einem kalibrierten Drehmomentschlüssel erfolgen, um ein zu geringes oder auch ein zu hohes Montagedrehmoment zu vermeiden (beides mindert die Traglast des Ankers und kann zu einem Dübelversagen führen).
Mit dieser Setzanweisung gelingt das Setzen des Fixankers bestimmt:
Wenn Sie noch mehr über die Fixanker F-FA und W-FAZ erfahren und sehen möchten, wie sie gesetzt werden, empfehlen wir dieses Video:
Noch mehr Dübel-Know-how finden Sie unter news.wuerth.at/tag/duebel oder auf der Würth Dübel Website.