Augenschutz – oft als unästhetisch und belastend empfunden und doch unerlässlich am Arbeitsplatz. Die Gefahren für die Augen bei der Arbeit lauern überall: Ob in Form von Splittern, Staub, Strahlung, gefährlichen Gasen oder sprühenden Funken. Sind die Augen erst einmal verletzt, ist die Wiederherstellung der optimalen Sehkraft oftmals nicht mehr möglich.
Das Kennzeichnungs-1×1
Wir haben uns damit beschäftigt welche Kennzeichnungen auf der Schutzbrille Sie unbedingt beachten sollten und welche Pflichten sowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer hinsichtlich persönlichem Augenschutz am Arbeitsplatz tragen.
Die Kennzeichnung auf der Schutzbrille liefert wichtige Informationen darüber, für welchen Einsatzbereich diese geeignet ist.
Die dargestellte Schutzbrille verfügt über einen UV-Filter mit der Schutzstufe 1,2. Es handelt sich hierbei um eine Schutzbrille mit optischen Güteklasse 1 (max. Dioptrienabweichung ≤ 0,06) und mit einer mechanischen Stoßfestigkeit von bis zu 45m/s.
Die Schutzstufe: UV-Schutz – ja oder nein?
Der Schutz vor optischen Gefahren ist das „A und O“ beim Augenschutz. Die erste Zahl der Kennzeichnungsreihe auf Ihrer Schutzbrille gibt an, über welchen Schutzfilter und welche Tönung die Brille verfügt. Diese teilt sich in eine Zahl vor und nach dem Bindestrich. Die Zahl vor dem Bindestrich (Vorzahl) definiert die Art des Strahlenschutzes:
- Vorzahl 2: Schutz vor UV-Strahlung, die Farberkennung kann beeinträchtigt werden
- Vorzahl 3: Schutz vor UV-Strahlung, gute Farberkennung
- Vorzahl 4: Schutz vor Infrarot-Strahlung
- Vorzahl 5: Sonnenschutz ohne Infrarot Anforderung
- Vorzahl 6: Sonnenschutz mit Infrarot Anforderung
Die Zahl nach dem Bindestrich gibt die tatsächliche Schutzstufe (Grad der Strahlendurchlässigkeit) an. Der handelsübliche Schutzstufenbereich erstreckt sich von 1 bis 3,1. Wichtig ist: Je höher die Schutzstufennummer, desto geringer ist die Durchlässigkeit und desto dünkler sind die Scheiben Ihrer Schutzbrillen.
Optische Klasse
Schutzbrillen werden oft über längeren Zeitraum eingesetzt, weshalb das Sehen auch zur Anstrengung werden kann. Die Kennzeichnung der optischen Klassen auf Ihrer Schutzbrille (Klasse 1, 2, oder 3) ermöglicht eine klare Unterscheidung für welche Dauer die Schutzbrille verwendet werden sollte und definiert die maximale Dioptrienabweichung. Brillen der optischen Klasse 1 sind für die Verwendung über lange Zeiträume geeignet und höchst empfehlenswert.
Optische Güteklassen | |
1 | Schutzbrille ist geeignet für Arbeiten mit sehr hohen Anforderungen an die Sehleistung (Maximale Dioptrienabweichung +/- 0,06) |
2 | Schutzbrille ist geeignet für Arbeiten mit durchschnittlichen Anforderungen an die Sehleistung (Maximale Dioptrienabweichung +/- 0,12) |
3 | Schutzbrille ist geeignet für Arbeiten mit geringen Anforderungen an die Sehleistung (Maximale Dioptrienabweichung +/- 0,25) |
Mechanische Festigkeit: Wie viel hält meine Schutzbrille aus?
Neben den optischen Belastungen bei der Arbeit ist auch die mechanische Beanspruchung bei Schutzbrillen höchst relevant. Überprüft wird die mechanische Festigkeit Ihrer Schutzbrille mittels eines Beschusstests mit einer Stahlkugel.
- S – Erhöhte Festigkeit (Falltest mit einer 43g-Stahlkugel von 1m Höhe mit 5,1m/s)
- F – Stoß, niedrige Energie (0,86g-Stahlkugel mit 45 m/s; Maximum für Bügelbrillen; bei stärkerem Beschuss könnten sich die Bügel lösen)
- B – Stoß, mittlere Energie (0,86g-Stahlkugel mit 120 m/s; Maximum für Vollsichtbrillen)
- A – Stoß, hohe Energie (0,86g-Stahlkugel mit 190 m/s; extreme Festigkeit z.B. für den militärischen Einsatzbereich)
Die Add-Ons: Beschlag- und Kratzbeständigkeit
Sie wollen eine Schutzbrille, die beim Schwitzen nicht beschlägt und auch bei Aufbewahrung in Ihrer Jackentasche nicht zerkratzt wird? Dann achten Sie bei der Auswahl Ihrer Schutzbrille auf die Kennzeichnung „N“ für Beschlagbeständigkeit und „K“ für Kratzbeständigkeit. Mit der Kennzeichnung „K“ und „N“ auf Ihrer Schutzbrille sind Sie für den Arbeitsalltag optimal gerüstet.
Geprüfte Sicherheit
Ein Muss für hochwertige Schutzbrillen ist das Konformitätszeichen „CE“ („Comunidad Europea“) und das „DIN“-Prüfzeichen. Finden Sie diese auf Ihrer Schutzbrille, ist die Brille sowohl mit den EU-Richtlinien, als auch mit den DIN EN ISO-Zertifizierungsnormen konform. Alle Würth Schutzbrillen verfügen über diese beiden Prüf- bzw. Konformitätszeichen und werden somit regelmäßig durch eine neutrale Stelle geprüft und zertifiziert. Die Prüf- und Konformitätszeichen DIN/CE sind Qualitätsmerkmale Ihrer Schutzbrille.
Augenschutz – Freiwillig oder nicht?
Die Frage der Freiwilligkeit lässt sich mit einem deutlichen „Nein“ beantworten. Besteht für die Augen Gefahr am Arbeitsplatz, muss laut PSA-Verordnung §10 die geeignete Schutzausrüstung durch den Arbeitgeber für seine Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden.
Weitere „To-Do‘s“ für den Arbeitgeber:
- Regelmäßige Reinigung, vor allem bei Benutzung durch mehrere Personen
- Wartung der Schutzbrillen bevor mögliche Funktionsbeeinträchtigungen eintreten
- Eine Einweisung der betroffenen Personen über die Verwendung und Funktion der Schutzbrillen
Augenschutz-Tragepflicht des Arbeitsnehmers
Nicht nur der Arbeitgeber trägt Verantwortung für den Augenschutz der Mitarbeiter. Weisen Sie Ihre Mitarbeiter deshalb auf deren Tragepflicht hin und erklären Sie ihnen die Vorteile eines optimalen Augenschutzes.
Welche Kriterien Sie bei der Wahl Ihrer Schutzbrille auf jeden Fall noch beachten sollten, lesen Sie hier.
Wow toller Artikel, so habe ich das noch garnicht gesehen! Viele Grüße aus Berlin!